Im Dezember 2011 wurde das Universitätsklinikum Erlangen als Onkologisches Zentrum sowie das Kopf-Hals-Tumorzentrum als Zusammenschluss der Kliniken für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde und Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, nach den Vorgaben der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziert.
Tumorerkrankungen im Kopf-Hals-Bereich stehen an 7. Stelle der häufigsten Krebserkrankungen.
Das Kopf-Hals-Tumorzentrum am Uni-Klinikum Erlangen nimmt eine interdisziplinäre Rolle in der Versorgung von Patientinnen und Patienten mit bösartigen Neubildungen im Kopf-Halsbereich (Mundhöhle, Lippen, Rachen, Kehlkopf, Speicheldrüsen, Nasennebenhöhlen, Kopf- und Gesichtshaut, Kieferknochen) ein und ist mittlerweile das größte seiner Art in Deutschland. Es bietet alle Behandlungsmöglichkeiten von, minimalinvasiven Laserinterventionen über robotergestützte Eingriffe in der HNO-Klinik bis hin zur Radio-Chemotherapie und Immuntherapie, an. Auch große Tumoren können operativ entfernt und fehlendes Gewebe passgenau ersetzt werden. In der MKG-Chirurgie können durch 3D-Simulationsverfahren Knochen und Zahnimplantate so positioniert werden, dass Kaufunktion und Ästhetik wiederhergestellt werden können.
Dadurch wird eine umfassende und für jeden Einzelfall optimale Diagnose und Therapie ermöglicht.
In Zusammenarbeit mit unseren niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen wird eine lückenlose Behandlung von der Diagnose über die Weiterbehandlung bis zur Nachsorge gewährleistet.
Seit Ende 2020 können Kopf-Hals-Tumorpatienten in der bayernweit einzigartigen Interdisziplinären Onkologischen Tagesklinik (IOT) direkt in der Strahlenklinik gemeinsam mit Ärztinnen und Ärzten der HNO behandelt werden. Dies spart Zeit für unsere Patientinnen und Patienten, da zwischen den einzelnen Einrichtungen nicht gependelt werden muss. In der IOT werden neben Chemo- auch Immuntherapien (z. B. Checkpoint-Inhibitoren wie PD-1-/PD-L1-/CTLA-4-Antikörper) sowie zielgerichtete Therapien (z. B. monoklonale Antikörper) angeboten. Die IOT vereint die drei Säulen der Kopf-Hals-Onkologie – Chirurgie, Strahlen- und Systemtherapie – an einem Ort und bietet Patientinnen und Patienten individuelle Behandlungskonzepte an.
Im Rahmen von klinischen Studien besteht die Möglichkeit, Patientinnen und Patienten frühzeitig modernste Therapiestrategien anzubieten, die andernorts nicht zur Verfügung stehen. Daneben bieten wir ein umfassendes Angebot an psychoonkologischen Betreuungsmöglichkeiten sowie eine direkte Anbindung an den Klinischen Sozialdienst.
Die Versorgung von Krebspatient/-innen am Uniklinikum Erlangen erfolgt in zertifizierten bzw. begutachteten Strukturen der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG), der Deutschen Krebshilfe (DKH) bzw. dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).
Im Onkologischen Zentrum (ONZ) sind die Strukturen für die klinische Versorgung zusammengefasst, im Comprehensive Cancer Center Erlangen-Europäische Metropolregion Nürnberg (CCC ER-EMN; CCC WERA) und im Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) die Strukturen für translationale Krebsforschung und klinische Studien.
